Postfinance setzt auf Intuition

Für die fast drei Millionen Kunden von Postfinance stehen phänomenale Neuerungen bevor. Künftig zahlt man aus dem Bauch heraus.

Postfinnace
Schwarz auf weiss: Die angekündigte Neuerung bei Postfinance.

Postfinance organisiert den Zugang zu meinen Geldgeschäften neu und dynamischer und so. Das kündigt sie mir an, immer dann wenn ich eine Einzahlung tätigen will. Ist ja ganz okay.

Doch etwas macht mich stutzig. Befremdet mich irgendwie: Ab 12. Oktober wickle ich meine Geldgeschäfte «so intuitiv ab wie noch nie». Das sagt mir Postfinance voraus. Versteht da eine PR-Agentur unter «intuitiv» möglicherweise etwas ganz Anderes als ich oder sind die bei der Postfinance so dreist, dass sie einem fadengrad ins Gesicht schleudern, künftig möge man doch sein Geld voll gefühlsmässig, aus dem Bauch heraus, unbewusst und ohne gross zu überlegen zum Fenster rausschmeissen?

Etwa so: Die Liebste hat grad ein allerherrlichstes Znacht gekocht und man möchte sie spontan mit einem Diamantring beglücken. Compi anwerfen, Postfinance anklicken und schwups, der Zaster ist gefühlsmässig raus, der Ring postalisch unterwegs. So ganz aus dem Bauch heraus gefiele der neue Jaguar ganz gut, Postfinance wickelt die erste Anzahlung im Nu ab. Im Unterbewussten rumort das schlechte Gewissen, Postfinance regelt das mit einer zünftigen Spende ans Hilfswerk. Die dumpfe Ahnung, der intuitive Zahlungsverkehr könnte dem Konto schlecht anstehen, spült man mit sechs Flaschen Château Pétrus weg.

Das macht ja alles Sinn; die Europäische Zentralbank führt bald Negativzinsen ein, das Geld muss weg. Ab 12. Oktober gibt Postfinance Gas. Die fast drei Millionen Kunden sollen aus dem Bauch heraus Geldgeschäfte abwickeln. Intuitiv wie noch nie.

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