Eine Frage der Optik (1)

War diese Brücke wirklich nötig? Das fragt Geni.

Bisrbrücke

Der Mann hätte doch auch 200 Meter weiter oben über eine Brücke gehen können. Oder?

In welcher Beiz Birsfeldens sich der folgende Dialog abgespielt hat, ist nicht von Belang. Es war am Vormittag, und die Herren, die sich da unterhielten, dürften alle so um die 60 oder etwas drüber gewesen sein. Geni, so nannten ihn seine Kumpels, war ziemlich verärgert, weil ihn die Behörden schikanierten.

Wenn derart empört debattiert wird, hört man natürlich gerne mit. Dabei erfährt man im Fall von Geni, dass er Sozialhilfe bezieht und dass die Ausschüttung der ihm zustehenden Gelder immer wieder mit Ärger verbunden ist. Der Ärger hat ihn sehr behördenkritisch gestimmt, und Geni schaut die Sache unterdessen ganz grundsätzlich an.

«Die von der Gemeinde», sagt er, «sind alle unfähig. Keine Ahnung haben sie, wie man mit Geld umgeht. Die wissen nicht, dass Geld erst verdient werden muss, bevor man es zum Fenster rausschmeissen kann.»

Trefflich gesprochen, Geni. Er belegt seinen Ärger mit Fakten. «Jetzt haben die vor zwei Jahren doch zwei Millionen für diese idiotische Fussgängerbrücke beim Birsköpfli ausgegeben. Einfach mirnichtsdirnichts. So was für die Katz’! Zweihundert Meter weiter oben steht schon die nächste Brücke und wer wirklich über die Birs muss, kann ja wohl noch so weit zu Fuss gehen.»

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