Die Pegida-Flintenweiber von Storch und Petry wollen an der Grenze auch mal auf Flüchtlinge schiessen lassen. Bhüetis, bhüetis – sowas traut man sich in der Schweiz nicht zu sagen. Man drückt sich gepflegt aus.
Ein Gewehr müssten die Soldaten schon dabei haben, sonst taugen sie nicht zum Durchsetzen
Jetzt, da zwei SVP-Bundesräte an der Macht sind, der eine davon Militärminister, erwarten ihre Parteifreunde entschlossenes Durchsetzen des Abwehrpositivs gegen Flüchtlinge. Der SVP-Asylexperte Heinz Brand fordert laut «Schweiz am Sonntag», dass WK-Soldaten umgehend in den Grenzregionen im St. Galler Rheintal und im Tessin eingesetzt werden. Parteipräsident Toni Brunner sekundiert ihn.
Was genau die WK-Soldaten dort tun sollen, sagt Herr Brand nicht so klar. Er denkt jedenfalls kaum an die unbewaffnete Sanität, die erschöpften Flüchtlingen erste Hilfe anbieten würde. Dafür genügten Zivildienster oder –schützer. Er denkt eher ans Abschrecken. Die unheimlichen Leute aus Syrien und Afrika sollen Angst haben vor der Schweizer Grenze. Herr Brand denkt sicher auch nicht an die waffenlose Militärmusik, die die ungebetenen Eindringlinge mit Trompeten und Posaunen wegpusten soll.
Glatt in der rechtsextremen Ecke
Nein, er denkt an ganz normale WK-Soldaten im Kämpfer und mit dem Gewehr. Vielleicht leuchtet ihm schon ein, was die Pegida-Frauen sagen, aber bitte nicht so deutsch und deutlich. Also: Direkt an einen Schiessbefehl denkt Herr Brand nicht, und wenn, dann würde er es kaum sagen. Man hat ja gehört, was für Reaktionen es gab, als die Pegida-Frauen vom Durchsetzen mit gezielten Schüssen sprachen. Die wurden glatt in die rechtsextreme Ecke gestellt.
Aber Gewehre müssten die WK-Soldaten schon dabei haben, sonst nähmen ihnen die Flüchtlinge nicht ab, dass die Schweizer Mannen sich durchsetzen wollen. Sie hielten sie möglicherweise sogar für ein Empfangskomitee. Wenn die WK-Soldaten ihr Gewehr dabei haben und zwar an der Grenze, sieht das für das ungeübte Flüchtlingsauge doch immerhin so aus, dass sie das Gewehr zum Schiessen dabei haben. Wozu hat man ein Gewehr, wenn nicht zum Schiessen? In den Ländern, aus denen sie geflüchtet sind, braucht man Gewehre jedenfalls zum Schiessen. Auch auf Menschen.
Darum braucht man nicht wie die Pegida-Frauen vom Schiessen zu reden. Es genügt, WK-Soldaten mit Gewehren an die Grenze zu stellen. Vielleicht löst sich auch einmal ein Schuss. Das kommt in den besten Truppen vor, zuletzt bei den WK-Soldaten, die im Januar das WEF in Davos bewacht haben.