Regula Nebiker – damit sich etwas ändert

Zwei Wochen vor den Wahlen in die Baselbieter Regierung hat die Wirtschaftskammer dem Sozialdemokraten Daniel Münger den Bruderkuss gegeben. Jetzt muss man Regula Nebiker wählen.

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Das Baselbieter Machtkartell schweigt sie tot: Regierungsratskandidatin Regula Nebiker

Der Wahlplakat-Dschungel ist unübersichtlich geworden, der Kandidaten-Kopfsalat auf den Seiten der lokalen und regionalen Presse ebenfalls. Die Wahlcouverts in den Haushaltungen werden in diesen Tagen ausgefüllt und nun schaffen Wirtschaftskammer und Basler Zeitung Klarheit – und zwar am gleichen Tag, was sehr nach abgekartetem Spiel aussieht: Daniel Münger soll neben den vier Bürgerlichen in den Regierungsrat. Der Filz, der die Baselbieter politische Führung seit Jahren mehr oder weniger ungehindert bestimmt, hat entschieden.

Bemerkenswert: Bei der Wahlempfehlung durch Chefredaktor Markus Somm in der BaZ und durch Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser in einem Interview mit «bz Basel» wird die ebenfalls kandidierende Regula Nebiker, SP-Stadträtin in Liestal, mit keinem Wort erwähnt. Totschweigen – das effizienteste Stilmittel, um jemanden zu diskreditieren, wenn man keine anderen Argumente! Warum eigentlich?

Weil die beiden tapferen Männer Angst haben vor dieser Frau? Weil sie es wagt, Missstände anzuprangern in diesem Kanton? Weil sie nicht die jahrelange Ochsentour in den politischen kantonalen Themen durchgemacht hat, die alle Kanten abschleift? Weil sie einen Teil des Lebens an anderen Orten als im trauten Baselbiet gelebt hat und einen etwas weiteren Horizont hat? Weil sie die Mentalität im Baselbiet als Staatsarchivarin trotzdem bestens kennt? Weil sie über Politik redet, ohne sich in abgedroschene Floskeln zu flüchten? Weil sie sich als Einwohner- und Stadträtin in kurzer Zeit auch bei anderen Parteien Anerkennung geholt hat? Weil sie keine stramme Parteisoldatin ist und auch mal Parteigenossen kritisiert?

Undsoweiter. Vor allem aber wohl: Weil sie dem jahrealten Baselbieter Filz unzuträglich wäre.

Dieser hätte lieber den berechenbaren Daniel Münger. Wohin diese Berechenbarkeit in den letzten Jahren geführt hat, wissen wir unterdessen.

Deshalb: Wer sich von diesen Wahlen eine Änderung erhofft – ob bürgerlich oder links oder eher beim Grünen Isaac Reber positioniert –, muss Regula Nebiker auf den Wahlzettel schreiben. Wenn das bürgerliche Machtkartell solche Angst vor dieser Frau hat, dass es sich nicht einmal traut, ihren Namen auszusprechen, ist das sehr verdächtig und somit ein zwingender Grund, sie zu wählen. Denn es wäre ja nur von Gutem, wenn es im Baselbieter Machtfilz nach der Wahl nicht allzu kuschlig wird.

Ein Gedanke zu „Regula Nebiker – damit sich etwas ändert

  1. Es kann nicht sein, dass die Frauen nur durch Pegoraro vertreten sind im RR BL. Deshalb gehört auch Nebiker ins Gremium. Aber ich wähle sie nicht nur, weil sie Frau ist, sondern weil sie – ich kenne sie nicht persönlich – bei mir aufgrund ihres mir bekannten Leistungausweises politische Hoffnungen weckt. Jedenfalls mehr als die FDP-Kandidatin.

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