… … … … … (auf mannigfachen Wunsch von Leuten, die sich offenbar bereits Zutritt zu dieser Werkstatt verschafft haben, obwohl die Tür gar nicht so richtig offen, allerdings auch nicht abgeschlossen ist, folgen hier ein paar Ausschnitte aus dem Kapitel 4) … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
So richtig Leben in dieses Contentteam sollten aber die vier lokalen Journalistinnen und Journalisten bringen, die zwar noch ohne Vertrag, aber doch mit grosser Verbindlichkeit ausgestattet waren, zur künftigen Redaktion zu gehören.
Sie sprühten vor Ideen, wild durcheinander purzelten die Phantasien aus ihren Köpfen, etwas unkoordiniert, aber wir wollten an dieser ersten Sitzung ja nicht die Spässe bremsen. Ich musste den Spott über meine vorbereiteten Papiere wegstecken, versuchte, das auch locker zu tun. Schliesslich war ich in den letzten hektischen Tagen ganz froh gewesen, hin und wieder etwas Unaufgeregtes, Banales tun zu können – wie eben etwa, auf drögem Papier einen Terminkalender zu gestalten. Diese Tätigkeit hatte so etwas Besinnliches neben der andauernden Aufregung: Ständig diese Telefonanrufe von Journalisten, die Dinge über das Projekt aus mir herausquetschen wollten, über die ich noch gar nicht Bescheid wusste. Oder Firmen, die über eine Mitwirkung diskutieren wollten. Organisationen, die Medienpartnerschaften vorschlugen. Und vor allem: Bewerbungen. Dreissig pro Tag am Anfang, dann später nur noch fünfzehn, … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
… … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
Diese Bewerbungen standen denn schnell im Mittelpunkt dieser unserer ersten Sitzung am lauen Aprilabend, an der wir ja ganz grundsätzlich erste Konturen darüber skizzieren wollten, … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …. Aber eigentlich wollten die lieben Kolleginnen und Kollegen wissen, wer sich beworben habe, wer nicht und wen man unbedingt anheuern sollte. Zu diesem Zwecke gebe es eine weiteres, auf dem ausgeteilten Blatt noch nicht kommuniziertes Team, sagte ich … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …. Sie wollten bei der Besetzung der dreissigköpfigen Redaktion ein Wörtchen mitreden. … Sie fanden es unerhört, dass sie nicht bestimmen konnten, wer in die Redaktion berufen werde. Dass ich nicht die Liste der Bewerbungen herausrücken wollte.
Meine Einwände überzeugten sie vorerst nicht. Oder kaum. Die Bewerberinnen und Bewerber seien fast alle in irgendwelchen Arbeitsverhältnissen, sagte ich zum Beispiel. Und wenn ich die Namen nun bekanntgeben würde, könne ich die Verantwortung dafür nicht mehr übernehmen, dass sie vertraulich behandelt würden. … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
Wir redeten in die anbrechende Dämmerung hinein, die auf Papier ausgedruckten Terminkalender und Arbeitsgruppen-Tableaus lagen unbenutzt auf dem Tisch und eine Einigung lag nicht in Sicht. Meine Zusicherung, wir würden nach bestem Wissen und Gewissen über die zukünftige Zusammensetzung der Redaktion entscheiden und die Anwesenden so weit als möglich und sogar noch darüber hinaus einbeziehen, überzeugte nur ganz langsam. Wenn überhaupt. Rico Wind und ich sagten auch, dass wir sehr, sehr offen seien für Anregungen, Tipps und Hinweise auf interessante, spannende Namen und Personen.
Dann regte sich der erste Durst und wir stellten Wasser, Apfelsaft und Bier auf den Tisch … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … und als wir zum verschärften Zechen übergegangen waren, sprudelten die Namen von Wunschkandidaten für die künftige Redaktion nur so in die mittlerweile dunkle Nacht hinaus.
… … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … …
Es war kurz vor Mitternacht, als Martin Donnerfaust, genannt Donner, und Anton Sieger eine Liste auf den Tisch legten, die sie so ganz nebenbei erstellt hatten. Gut dreissig Namen. Das wäre ihre Idealbesetzung, sagten sie. «Und welche zwölf streichen wir?» fragte ich. «Warum streichen?» «Weil», sagte ich, «das Redaktionsbudget höchstens für 18 Stellen ausreicht.»
Donner langte nach seiner Mappe, zog die Medienmitteilung hervor, in welcher … wenige Tage zuvor die Gründung … bekannt gegeben wurde. Darin hiess es tatsächlich, dass die Redaktion aus dreissig Personen bestehen würde. Donner las die Passage vor und ich versprach, an der nächsten Sitzung Klarheit in dieser Sache zu verschaffen.
Als dann alle gegangen waren, räumte ich den Tisch, machte mich auf den Weg ins Bett und als ich so unter der Decke lag, schreckte mich die Klingel auf. San Xiannu hatte ihre Tasche vergessen.
Oi. Ich bin ja gespannt, welchen Namen meine Figur tragen wird – und ein kleines bisschen fürchte ich mich ja auch vor dem Fett, das hier alle abkriegen. Dabei verursacht verbrennendes Fett die schönsten Wildwestwolken, oder war’s das Dichtungswachs der Patronen beim Abfeuern eines richtig grosskalibrigen Revolvers? Jedenfalls hoffen wir darauf, dass diese Ausschnitte Teile eines (natürlich vollkommen fiktiven, in seinen Ähnlichkeiten rein zufälligen) Werkes mögen werden und die Wolke nicht einem Strohfeuer entstammt. Bitte weiterschreiben!