Alterssolidarität

Was für eine Überraschung: Auch Frauen kommen zur Einsicht, dass das Rentenalter für Frauen erhöht werden muss.

Solidarisch

Man muss ja auch mal für sich schauen.

Eine Umfrage der NZZ am Sonntag macht es klar: Frauen über 65 Jahre sind ganz klar der Meinung, dass ihre jüngeren Geschlechtsgenossen künftig erst mit 65 und nicht schon mit 64 Jahren die AHV erhalten sollen. Das ist sozusagen die höhere Einsicht des älteren Teils des weiblichen Geschlechts, dass es auch seine Opfer bringen muss, um die Altersvorsorge zu retten. Diese Einsicht wächst mit zunehmendem Alter und wird dann mehrheitsfähig, wenn man selbst die Rente bezieht und sich manchmal fragt, ob es die AHV wohl noch solange gibt, bis man stirbt. (Jüngere Frauen sind nämlich eher gegen eine Erhöhung des Rentenalters für ihre Geschlechtsgenossinnen.)

Das Scherflein im Trockenen

Mit anderen Worten: Hat man sein Scherflein im Trockenen, wird einem bewusst, dass es wohl sinnvoll sei, dass die anderen ein Jahr länger arbeiten sollten, um das Scherflein im Trockenen zu belassen. Auch wenn man selbst vielleicht nach der Heirat gar nicht mehr gearbeitet hat, weil es für die Generation der Frauen über 65 wegen der Haushaltspflichten noch gar nicht so üblich war, nach der Aufzucht der Kinder einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Aber nach 65 wächst offenbar die Einsicht, dass Solidarität zwischen den Generationen nötig sei, um die Altersvorsorge zu sichern. Vor allem die Solidarität der jüngeren Generation. Und es festigt sich auch die Überzeugung, dass die Mehrwertsteuer nicht erhöht werden darf, um das Sozialwerk AHV zu erhalten. Laut der Umfrage sind Frauen über 65 in diesem Punkt nicht so für die Pläne des Bundesrats, der die Erhöhung des Frauen-Rentenalters zusammen mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer einführen will. Das würde nämlich dem eigenen Portemonnaie schaden und man müsste dann auch seinen Teil für die Sicherung der AHV beisteuern.

Ein einig Volk von Schwestern und Brüdern …

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